Juni
1994 - Altmühltal und Donau Für den kleinen Hunger zwischendurch... |
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Und wirklich: am Morgen gießt es noch aus allen Kübeln, dementsprechend trübsinnig sitze ich am Frühstückstisch. Der Radiosprecher kündigt jedoch Wetterbesserung im Laufe des Tages an, was mich wieder hoffen läßt. Im Laufe des Vormittags hört es tatsächlich zu regnen auf, wir trauen indes dem Frieden noch nicht so recht. Erst als sich auch die Wolkendecke ein wenig hebt, packen wir unser Gepäck und verabschieden uns in Richtung Altmühltal. Wir befinden uns auf einer Hochebene über besagtem Flußtal; das ist erstmal angenehm, ein kleinerBach fließt in Richtung Altmühl, von einer kleinen Straße begleitet, der wir uns anvertrauen. Sanft bergab werden wir nach Kipfenberg geleitet, wo wir uns in einer Bäckerei mit Croissants und frischen Brötchen versorgen. Nun beginnt eine ideale Radstrecke an der Altmühl entlang, die schon bald in den Rhein-Main-Donau-Kanal übergeht. Es bleibt trocken, ich kann aufatmen und beginne langsam, die Fahrt zu genießen. Beilngries haben wir schon hinter uns als die Sonne durch die Wolken bricht. Jetzt wird es recht idyllisch. Immer wieder kommenwir an Teichen oder stillgelegten Altarmen der Altmühl vorbei, wo uns die Frösche zuquaken, wir sehen allerhand Tiere und Wasservögel. Einzeln oder in Gruppen vorbeiziehende Radtouristen, alle mit Gepäck beladen und gut gelaunt scheinen mich und meine neu entdeckte Reiseform zu bestätigen! Allmählich wird es Zeit, ein Zimmer
für die Nacht zu suchen, es sind bald 60 km gefahren - wir wollen es ja
nicht übertreiben - als wir uns Riedenburg nähern. Zuerst fragen wir in
2 Gasthöfen vergeblich nach einem Zimmer nach, man schickt uns von Pontius
zu Pilatus, aber schließlich werden wir auf eine kleine Privatpension
aufmerksam. Die Wirtin ist an Radreisende gewöhnt und als ich umständlich
die Befestigungsriemen meiner Tchibo-Packtasche löse, redet sie mich schief
von der Seite an, ich solle mir doch mal “g’scheite” Gepäcktaschen kaufen,
damit blieben nämlich die Finger sauber...
Nach dem Frühstück werden die Hände
beim Bepacken wieder schmutzig, doch heute ficht mich das ob des traumhaften
Sommerwetters nicht an. Hurtig geht’s am Fluß entlang. Leute winken von
Ausflugsbooten herüber, Angler dösen Wir checken ein, machen es uns
auf dem Deck bequem und sind voller Vorfreude auf den Naturgenuß, als
eine Blaskapelle, die sich wohl auf Vereinsausflug befindet, just in diesem
Augenblick zu spielen gedenkt. Irgendwie passt dann dieser Lärm nicht
zum Naturschauspiel, das wir lieber in stiller Andacht hätten erleben
wollen. Ich bin ein wenig sauer, aber ich kann’s nicht ändern, den anderen
Ausflüglern scheint die musikalische Untermahlung wohl angemessen. Trotz
dieser Beeinträchtigung ist dieser Flußabschnitt sehenswert, eine angenehme
Abwechslung ist es auf jeden Fall! In Kloster Weltenburg ist heute natürlich
der Teufel los, Ausflugsbusse stehen in Reih und Glied und die kleine
Verbindungsstraße bis zum Kloster ist überfüllt. Nachdem wir diese Passage
schiebender Weise überwunden haben, gilt es, die gleiche Strecke in umgekehrter
Richtung zu bewältigen, die mir vor ein paar Wochen die Unfähigkeit meiner
Bremsen vor Augen geführt hat. Während wir den Hügel hinaufstrampeln,
spielt sich das damals Erlebte wieder in mir ab. Wie anders heute die
Landschaft bei Sonnenschein aussieht! Es gibt nochmals eine Kaffeepause
in Bad Gögging, bevor wir in Vohburg unsere Tagesetappe beenden. Abends
sitzen wir auf dem Vohburger Stadtplatz bei lauen Sommertemperaturen,
wo die
Die heutige Etappe führt uns zurück nach Ingolstadt, wo uns meine Tante Rosemarie auflesen wird. Es geht bei nach wie vor herrlichem Wetter am Donaudamm entlang. Die Strecke empfinde ich genauso ereignislos und langweilig wie schon ein paar Wochen zuvor. Wir kommen schon um die Mittagszeit in Ingolstadt an, trinken in Appertshofen noch Kaffee und fahren abends zurück nach München. Man möchte nicht glauben, wie schnell doch 3 Reisetage vergehen können...
Im September verbringen Rita und ich zwei Wochen in der Bretagne. Wir nehmen die Räder mit und machen dort einige kleinere Touren. Dann kommt der Herbst und andere Unternehmungen stehen an: wir wollen im Winter in den Senegal fahren, um einen Tanz- und Trommelkurs zu besuchen und deswegen stelle ich mein Pferdchen zum Überwintern in den Keller! |
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